Teil 1: Argentinien, Uruguay und Falklandinseln

Tag 1: Ankunft (Buenos Aires)

 

Am 06.03.2014 ging es für uns aufs Schiff, die „Crown Princess“. Ein 5 Sterne-Schiff, auf dem über 3.000 Passagiere Platz haben. Es gibt 3 große Poolbereiche mit jeweils einem Pool und zwei Whirlpools, eine große Leinwand auf dem Deck, auf dem Kinofilme gezeigt werden. Minigolfplatz, Tennis- und Basketballplatz, Joggingstrecke, Saunen, Fitnessstudio, Theater, Kasino, diverse Bars und eine Disco, verschiedene Restaurants und so weiter.

 

Schon bei unserer Ankunft waren wir überwältigt. So viel Luxus! :-) Wir hatten eine Innenkabine gebucht, die recht groß war, mit eigenem Bad und sehr großem Kleiderschrank, sodass wir das erste Mal auf unserer Reise unsere Koffer komplett auspackten und so die nächsten Wochen nicht mehr aus dem Koffer leben werden.

 

Unser erstes Mittagessen aßen wir in einem Buffetrestaurant in einem der oberen Etagen mit tollem Ausblick. Große Auswahl und super lecker. Da wir dazu neigen, schnell etwas zum Stammlokal zu ernennen, wenn uns was gefällt, war uns schon hier klar, dass dieses unser neues Stammlokal auf dem Schiff werden würde.

 

Von unserem Rundgang über dem Schiff (welcher doch recht stressig war, denn es ist gar nicht so leicht, sich hier zu recht zu finden - erst recht nicht, wenn man das erste Mal auf einem Kreuzfahrtschiff ist) waren wir ebenfalls positiv überrascht. Zum ersten Mal auf unserer Reise fühlte es sich an wie Urlaub! Viel Platz zum Relaxen, tolle Freizeitangebote und das tollste: wir müssen uns nicht mit der Reiseplanung (Unterkunft, Fortbewegung, Essen, Ziele etc.) auseinandersetzen.

 

Wir machten eine persönliche Rundtour durch den Fitness- und Wellnessbereich, der uns ein wenig wie eine Butterfahrt vorkam und uns bewusst machte, dass nicht nur die Kreuzfahrt an sich, sondern auch die ganzen zusätzlichen Angebote teuer sind und man so spielend leicht die Kosten für die Kreuzfahrt verdoppeln kann. Es gibt einen Friseur, Akkupunktur, Massagen und sonstige Wellnessangebote bis hin zu Botox, Sportkurse und einen Saunabereich. Für den Saunabereich gibt es beispielsweise einen 14 Tage-Pass für umgerechnet ca. 150 Euro pro Person PLUS 15% Servicepauschale. Insgesamt nur 40 Plätze. Da wir auch in Deutschland gerne in die Sauna gehen und es im Süden Argentiniens sehr kalt wird, haben wir lange hin und her überlegt und uns dann dazu entschlossen, uns einen Sauna-Pass zu kaufen. Man gönnt sich ja sonst nichts... Als wir uns in dem Umkleidebereich umzogen, stellten wir fest, dass es hier ebenfalls je eine Dampf- und eine Holzsauna gab. Zwar nicht so schön und ohne Liegen, aber Sauna ist Sauna. Wie uns die Dame am Empfang auf Nachfragen mitteilte, seien diese inklusive! Sehr freundlich, dass uns beim Rundgang alles gezeigt wird, nur nicht die kostenlosen Dinge... Wir konnten zum Glück die Sauna-Pässe stornieren und waren froh, das Geld doch nicht ausgeben zu müssen.

 

Es gibt noch viele andere Bereiche des Schiffs, in denen man sein Geld loswerden kann. Beispielsweise ein Getränkepaket (Softdrink- oder Kaffe-Flatrate) für umgerechnet schlappe 35 Euro pro Person pro Tag. Wasser, Limonade, Eistee und Tee sind inklusive. In den Bars, dem Kasino und der Disco sind die Getränke nicht inklusive. Außerdem gibt es zwei Restaurants, in denen man draufzahlen muss. Auch Internet gibt es zu kaufen, beispielsweise 100 Minuten für umgerechnet ca. 50 Euro. Da laufe ich doch lieber zu MC Donalds, trinke mir eine Cola und nutze das WLAN... Es gibt zudem einige Boutiquen auf dem Schiff und sogar einen Fotografen. Beim Check-In werden Fotos gemacht, die man natürlich auch kaufen kann. Für jedes Ziel auf der Fahrt gibt es teure, organisierte Touren. Das teuerste Angebot ist wohl der Tagesausflug in die Antarktis für umgerechnet ca. 2.200 Euro pro Person. Wer dann noch Geld hat, kann dieses im schiffseigenen Kasino auf den Kopf hauen.

 

Aber es geht ja auch anders! Es wird wirklich viel geboten, wofür man nichts zahlen muss und die Städte, in denen wir bisher waren, haben wir auch auf eigene Faust erkundigt. So ging es an unserem ersten Tag noch eine Runde Basketball spielen, eine Runde Minigolf spielen und in die KOSTENLOSE Sauna. Übrigens verläuft sich die große Menschenmenge sehr und durch das hohe Durchschnittsalter an Bord (gefühlt 60+ Jahre), werden wir wohl auch weiterhin die Sportbereiche für uns haben.

 

Tag 2: Montevideo (Uruguay)

 

Über Nacht fuhren wir Richtung Uruguay. Bislang ohne seekrank zu werden. :) Ankunft war erst für 11:30 Uhr geplant, so hatten wir genügend Zeit für ein ausgiebiges Frühstück in dem Buffet-Restaurant, in dem wir am Vortag schon zum Mittag- und Abendessen waren. Um nicht mit der ganzen Masse gleichzeitig von Bord zu gehen, legten wir uns mittags erstmal am Pool. Außer uns waren höchstens noch 3 andere Liegen besetzt, herrlich. Den Pool und Whirlpool hatten wir also für uns allein. Andy holte sich am Pool einen Hotdog und zwei Eis (klar, eins davon war offiziell für mich – Andy hatte sich am Vortag schon zwei geholt und ist der Bedienung somit schon bekannt ;-)). Ich aß mein Mittagessen – ich trau mich schon garnicht mehr zu sagen, wir sind solche Gewohnheitstiere – wieder im Buffet-Restaurant.Wir sind ja noch ein paar Tage an Bord, irgendwann werden wir bestimmt auch mal die anderen Restaurants ausprobieren.

 

Am Nachmittag erkundeten wir zu Fuß Montevideo. Die Stadt gefällt uns unheimlich gut, denn sie hat sehr viel Flair und es gibt viele alte, restaurierte Gebäude. Es macht Spaß, einfach nur durch die Straßen zu schlendern. Die Menschen sind freundlich und offen. Direkt im Hafen gibt es viele Restaurants und Café´s, im Marktgebäude daneben ebenfalls. In Montevideo haben wir das Südamerika gefunden, wie wir es uns vorgestellt haben.

 

Da wir auf dem Schiff ja alles inklusive haben, aßen wir abends auf dem Schiff. Anschließend besuchten wir das Theater, in dem eine uruguayanische Tango-Show präsentiert wurde. Über 800 Leute passen in das Theater und es waren fast alle Plätze besetzt. Der erste Teil der Show hatte uns nicht besonders gefallen, da es ein wenig langweilig war. Später wurde es allerdings noch richtig lustig! Eine Samba-Tänzerin und drei Trommler machten Stimmung und plötzlich wurden die Kameras von den Männern gezückt. ;-) Zum Abschluss gab es eine Polonese, die für uns das Highlight war, da es einfach nur amüsant war, zuzusehen, wie die älteren Herrschaften plötzlich auflebten und voller Elan durch die Reihen tanzten. Eine Frau schwang ihren Pulli durch die Luft und machte auch, nachdem die Show längst zu Ende war, noch weiter. :-) Mit etwas Muskelkater in den Lachmuskeln ging es anschließend ins Bett.

 

Tag 3: Montevideo (Uruguay)

 

Über Nacht sind wir im Hafen von Montevideo geblieben und so hatten wir noch einen weiteren Tag, um die Stadt zu erkunden. Wir machen uns damit keinen Stress und stellen uns auch keinen Wecker. Wir machren uns keine To-Do-Liste, was wir alles sehen wollten, sondern liefen einfach los und schauten, wo wir landen. Nach dem Frühstück ging es gemütlich für ein paar Stunden in die Stadt und zum Mittagessen zurück.

 

Den Nachmittag verbrachten wir mit einem Match Tischtennis und ein wenig Basketball. Am Abend lernten wir im Casino, wie Roulette funktioniert, gespielt haben wir jedoch (noch) nicht. Wir machten noch ein paar nette Bekanntschaften und trafen außerdem ein paar ältere Damen wieder, mit denen wir schon beim Check-In geplaudert hatten.

 

Heute Abend hat außerdem unser Schiff abgelegt und wir sind nun auf dem Weg zu den Falklandinseln, die wir nach 2 Seetagen erreichen werden. Der Blick vom Bord ist wunderschön, die Lichter Montevideo´s am Horizont und auf dem Meer die Lichter einiger Schiffe.

 

Tag 4/5: auf See

 

Die ersten Tage auf See. Man merkt deutlich, dass man auf einem Schiff ist, denn es schaukelt leicht. Aber: wir waren nicht seekrank, und das ist die Hauptsache. So konnten wir das umfangreiche Programm auf dem Schiff nutzen und auch einfach mal relaxen. Das Wetter wurde langsam etwas frischer, je weiter wir Richtung Süden fuhren. Es war jedoch meist sonnig und warm genug, um am Pool zu liegen.

 

Tag 6: Stanley – Falklandinseln (UK)

 

Auf dem Weg zu den Falklandinseln kam die Befürchtung auf, dass ein Stopp wegen des zu hohen Wellengangs eventuell nicht möglich wäre. Ein Pärchen erzählte uns, dass sie inzwischen schon das 7. Mal die Falklandinseln ansteuern und sie bislang jedes Mal nicht an Land durften. Das Problem ist, dass man nicht direkt im Hafen anlegen kann, sondern vor der Insel ankern muss und dann über Tender-Boote an Land gefahren wird. Wenn die See zu rau ist, ist dies wohl nicht möglich. Es wäre wirklich schade, nicht an Land zu können, denn auf die Falklandinseln werden wir so schnell nicht noch einmal kommen.

 

Das Wetter war auf unserer Seite und so konnten wir an Land! Das Tender-Boot fuhr über 20 Minuten, da wir außerhalb der Bucht geankert haben. Auf dem ersten Blick waren die Falklandinseln sehr flach und erinnern ein wenig an Schottland. Stanley, die „Hauptstadt“, ist sehr klein, man muss dazu sagen dass auf den gesamten Inseln nicht einmal 3.000 Leute leben. Mit ca. 6 Grad ist es hier sehr frisch und zudem gibt es immer wieder Regen. Es gibt nur eine Hand voll Sonnentage pro Jahr. Zu sehen gibt es hier Pinguine. Ansonsten ist es wohl hauptsächlich interessant, da hier kaum jemand hin kommt und man so sagen kann: „ich war hier“. Mit der gesamten Passagier-Masse wird der kleine Ort völlig überfüllt. Wir wollten zu einem Strand in der Nähe fahren, um Pinguine zu sehen. Uns wurde dann gesagt, dass es dort zur Zeit keine Pinguine gibt und so war der Ausflug geplatzt. Blieb uns ein Rundgang durch Stanley, der schnell getan und mehr als enttäuschend war. Hooksiel und auch alle anderen Orte an der Nordsee sind dagegen eine Perle! Anscheinend ging es nicht nur uns so, denn schon nach kurzer Zeit war die Schlange am Bootssteg, wo die Tender-Boote zurück zum Schiff fuhren, lang. Tja, was bleibt uns von diesem Tag … wir können sagen: „wir waren da“! :-/

 

Tag 7: auf See

 

So fühlt sich also ein starker Wellengang an... Das Schiff schaukelt ordentlich, sodass man nur noch Slalom über die Gänge laufen kann. Von wegen „Stabilisatoren“ und „das ist ja ein großes Schiff, das merkt man bestimmt nicht“! Komischerweise wurde nur ich seekrank, Andy ging es den Umständen entsprechend gut. Nach einer Tablette gegen Seekrankheit und ein wenig Ingwer, den wir uns zuvor in Buenos Aires gekauft haben, ging es dann auch mir einigermaßen. Von einem anderen Pärchen erfuhren wir während des Mittagessens von so genannten „Druckarmbändern“, die angeblich auch gegen Seekrankheit helfen sollen. In einem der Shops an Bord fanden wir die Armbänder und haben sie uns gekauft, einen Versuch ist es wert. Diese blöden Tabletten machen einen so müde, dass ich den ganzen Tag völlig fertig war und nur geschlafen habe. Somit ist der Tag ohnehin gelaufen, ob mit Tablette oder ohne. Beim nächsten Mal also erst mal nur Ingwer und die Armbänder.

 

Am späten Nachmittag wollten wir am Kap Horn vorbei fahren. Leider konnten wir wegen des hohen Wellengangs nicht so schnell fahren und haben den direkten Weg nach Ushuaia (unserem nächsten Halt) eingeschlagen, um morgen pünktlich in Hafen an zu kommen.

 

Noch ein kurzer Nachtrag zum Kap Horn, welches wir leider nicht gesehen haben: da wir nicht wie geplant am Kap Horn vorbei fuhren, wurde jedem Passagier ein paar Tage später jeweils 0,89 $ gut geschrieben. Hm... eher peinlich, das hätten sie sich auch sparen können.

 

Tag 8: Ushuaia (Argentinien)

 

Morgens um 7 kamen wir in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt, an. Und schon morgens beim Frühstück vielversprechend: eine Stadt umgeben von Schnee bedeckten Bergen. Sie liegt nicht direkt am Meer, sondern in einer Bucht. Von hier aus gehen viele Expeditionen in die Antarktis, die von Ushuaia aus nicht mehr weit ist. In der Gegend gibt es zudem einige Nationalparks und man kann Tiere wie Pinguine und Seelöwen sehen.

 

Unsere Auswahl grenzte sich schnell von selbst ein: Antarktis wäre zu teuer, denn man würde mit einem Privatjet rüber fliegen. Der Gesamtausflug würde fast so viel wie unsere gesamte Kreuzfahrt kosten. Die Nationalparks waren ebenfalls ein Stück entfernt und vielen vor allem wegen des Wetters weg. Es sind ca. 2 Grad – also können wir uns schon mal wieder an das Wetter in Deutschland gewöhnen ;-) - und der Boden recht matschig. Unsere Kleidung ist nicht für Trekkingtouren bei diesen Temperaturen ausgelegt. Es gibt Bootstouren, bei denen man Pinguine sehen kann. Da wir froh sind, mal an Land zu sein und nicht auf dem Wasser, viel dieses auch weg. Wir haben uns dennoch einen schönen, entspannten Tag gemacht!

 

Wir gingen ca. 9 Uhr von Bord, früher als sonst und das schien eine gute Idee gewesen zu sein. Denn es war kaum etwas los und so konnten wir uns erst einmal in Ruhe informieren und haben uns dann mit dem Taxi zu einem Aussichtspunkt nahe der Stadt bringen lassen. Mit dem Lift kamen wir leider nicht weiter hinauf, da dieser zur Zeit kaputt ist. Wir hatten trotzdem einen schönen Blick und haben uns in einem kleinen, schnuckeligen Café mit Blick auf die Berge einen heißen Kakao getrunken. Anschließend ging es mit Taxi zurück in die Stadt, wo wir noch ein bisschen durch die Geschäfte geschlendert sind. An der Hafenpromenade trafen wir eine Argentinierin aus Córdoba, mit der wir uns eine Weile unterhalten haben und die uns zum Abschied sogar noch einen Schlüsselanhänger von der Stadt Córdoba geschenkt hat. :-)

 

Am frühen Nachmittag ging es schon wieder zurück aufs Schiff. Mittagessen gab es dort. Es schmeckt super und wir haben dafür bezahlt, also warum dann an Land essen. Den Nachmittag verbrachten wir mit ein wenig Sport im schiffseigenen Fitnessstudio mit Panoramablick und in der Sauna.

 

Im Gegensatz zu den Falklandinseln hat uns Ushuaia richtig gut gefallen und hier hätte man durchaus noch etwas mehr Zeit verbringen können, um mehr von der Landschaft zu sehen. Am Abend haben wir jedoch genau das bekommen: wir fuhren durch den Beagle-Kanal Richtung Punta Arenas (Chile). Besser hätte es nicht sein können, denn wir fuhren durch faszinierende Landschaft, vorbei an mehreren Gletschern und sogar ein paar kleine Eisberge sahen wir. Alles vom noblem Restaurant im 15. Stock, an einem Tisch direkt vor der Glasfront.

Fotos Montevideo (Uruguay)

Fotos Falklandinseln

Fotos Ushuaia (Argentinien)

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