Zwischenstopp in Posadas

Die 5-stündige Busfahrt nach Posadas war sehr angenehm. Im Gegensatz zu Thailand bekommt man hier, was man gebucht hat und das sogar mit Sitzplatzreservierung. Man hat die Wahl zwischen „Semi Cama“, „Coche Cama“ und „Cama Total“, wobei „Cama Total“die Luxusvariante mit Liegesitz ist. Da wir nur 5 Stunden unterwegs waren, entschieden wir uns für die einfachste Klasse, die jedoch immer noch tausend Mal besser ist als der Bus, mit dem wir in Thailand unterwegs waren. Außerdem gab es klare Zeiten, sogar die Zwischenstopps waren alle auf dem Flyer angegeben. Im Bus gab es zudem Bonbons und Kaffee.

 

Vom Busterminal aus ging es mit dem lokalen Bus zu unserem Hostel. Wieder einmal waren wir die einzigen Touris im Bus und sehr froh, dass wir Spanisch sprechen (Andy lernt enorm viel hier und kann sich ebenfalls schon gut verständigen).

 

Das Hostel (welches meinen Namen trägt) ist sehr schön und sehr zentral. Es gibt nur wenige Zimmer und einen Innenhof mit kleinem Pool.

 

Wir kamen am Nachmittag an und machten erst einmal einen kleinen Stadtrundgang, welcher mehr als enttäuschend war... Posadas ist eher hässlich und alles war wie ausgestorben. Zu sehen gibt es hier nichts. Immerhin gibt es viele Läden im Zentrum, durch die man schlendern kann. Auf der anderen Flussseite befindet sich Paraguay! Mit dem Boot oder Bus kommt man leicht rüber, deshalb wollen wir in den nächsten Tagen einmal rüber fahren. Was wir den Rest der 5 Tage hier machen sollen, wissen wir noch nicht...

 

Wir verbrachten die Tage zum größten Teil mit relaxen, viele andere Möglichkeiten hatten wir ja auch nicht. Immerhin fühlten wir uns doch recht wohl. Von 12-16 Uhr ist hier alles geschlossen – aber wirklich ALLES! Sogar Supermärkte und Restaurants. Wenn man also mittags einfach nichts macht und erst späten Nachmittag rausgeht, ist auf den Straßen viel los und alles hat wieder geöffnet.

 

Die viele Freizeit hat dazu geführt, dass Andy sich spontan dazu entschloss, zum Frisör zu gehen. Wir fragten bei einem Frisör nach dem Preis und schon saß Andy auf dem Stuhl. Für umgerechnet knapp 4 Euro kamen die Haare ab! Zumindest ein Teil. Andy sah aus wie Prinz Eisenherz und wir beschlossen, lieber zu flüchten, bevor die Friseuse noch mehr kaputt macht! Den Schnitt hätten wir auch selbst hinbekommen... Da Andy´s Frisur fürchterlich aussah, habe ich probiert, mit unserer Arztschere selbst nach zu schneiden. Aber irgendwie ging das mit einer Arztschere und nur groben Kamm auch nicht so richtig. So ging es auf zu einem anderen Frisör. Die Frau schnitt nochmal mehr als die Hälfte der Länge ab und siehe da: für insgesamt 8 Euro und 3 Schneideversuchen sitzt die Frisur! :-)

 

An unserem vorletzten Tag in Posadas fuhren wir mit der Fähre rüber nach Paraguay. Encarnacion ist eine kleine Stadt, die scheinbar davon lebt, dass die Argentinier zum Einkaufen hier rüber kommen. Angeblich ist hier nämlich alles günstiger. In jede Straße, in die man schaute, waren Geschäfte. Allerdings nicht wie man sich eine Shoppingstraße vorstellt, sondern eher wie in Chinatown in Bangkok. Überall gab es ähnliche, minderwertige Ware an den Ständen und auch nachgemachte Artikel fand man viele. Einige Verkäufer versuchten auf der Straße mit USB-Sticks, Gürteln etc. ihr Glück. Auf 20 Verkäufer kamen gefühlt ein Kaufinteressent und entsprechend häufig wurden wir angesprochen. Drei Verkäufer wollten uns auf der Straße Elektroschocker andrehen! Irgendwie hatten wir mehr Angst als dass wir uns wohl fühlten, zumal die Verkäufer die Elektroschocker, nachdem wir an ihnen vorbei liefen, auslösten, sodass ein lautes Klicken ertönte und ich mich jedes Mal erschrocken hatte. Bloß schön freundlich bleiben... Irgendwie hatten wir uns von unserem Ausflug nach Paraguay mehr versprochen. Aber so waren wir wenigstens mal dort. :-) Wir nahmen den nächst möglichen Bus zurück zur Fähre. Für über eine halbe Stunde warteten wir an der Straße vor einem Verkaufsstand mit Überzüge für Autositze. Eine offizielle Bushaltestelle gibt es hier nicht. Mit der Fähre ging es dann wieder zurück. Und die Fahrt über den breiten Fluss war wirklich schön.

 

Am Abend schlenderten wir noch am Fluss entlang und hatten einen schönen, letzten Abend in Posadas. Hier herrschte Urlaubsstimmung. Viele Leute waren zum Sport machen auf der Promenade, auf den Bänken saßen die Einheimischen und tranken „Maté“, das Naionalgetränk. Ähnlich wie Tee, nur aus einem speziellen Gefäß mit einer Art Strohhalm getrunken und die Kräuter kommen lose oben drauf. Das trinkt hier wirklich JEDER! Die Menschen laufen häufig sogar mit ganzen Thermoskannen plus Becher rum. Spezielle Taschen für den Maté gibt es natürlich auch. Und selbst in der Frauenhandtasche darf der Maté nicht fehlen.

 

Wenn wir wieder in Buenos Aires sind, werden wir dieses Getränk auch mal probieren! :-) Heute ist unser letzter Tag in Posadas. Unser Bus fährt um 19.30 Uhr ab und die Fahrt dauert insgesamt 12 Stunden. Wir haben diesmal die Luxusklasse „Cama Total“ gebucht, bei der man den Sitz in komplette Liegeposition stellen kann. Hoffen wir, dass diese auch für Andy´s Größe geeignet sind!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Christa (Sonntag, 02 März 2014 21:53)

    Andy, Du siehst guuuuut aus!..;-)

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