Spektakulärer Ausflug zu den Iguazú Falls

Die Zugfahrt zurück nach Buenos Aires war super, der Flug leider nicht so. Viele Turbulenzen, was mit Flugangst nicht gerade angenehm ist. Wir sind trotzdem sicher in Puerto Iguazú, der Stadt an den Iguazú-Wasserfällen in Argentinien, angekommen. Die Wasserfälle liegen direkt zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay. Von Argentinien und Brasilien aus kann man die Iguazú-Wasserfälle – insgesamt 20 große und 255 kleinere, die sich über 2,7 Kilometer ausdehnen - bestaunen.

 

An unserem ersten Abend schlenderten wir durch den Ort. Dieser war zwar für Touristen gemacht, jedoch sehr entspannt und gemütlich. Es sind nur wenige Touristen hier, da wir schon am Ende der Hauptsaison sind. So kann man in einem der vielen Restaurants etwas essen oder durch die Geschäfte schlendern.

 

Unsere Unterkunft ist ein kleines B&B, welches gemütlich und gut gelegen ist. Der Standard ist eher niedrig und nicht mit Deutschland vergleichbar. Aber es ist okay. Um vieles besser, als das B&B im Tigre Delta, in dem wir eigentlich für 2 Wochen arbeiten wollten.

 

Am nächsten Tag ging es dann endlich zu den Wasserfällen! Wir waren überrascht, dass die Preise relativ moderat waren. So zahlten wir für den Bus hin und zurück nur je umgerechnet 7 Euro, der Eintritt für den Nationalpark lag bei umgerechnet ca. 18 Euro pro Person. Der Park ist sehr groß und man kann sich problemlos einen ganzen Tag hier aufhalten! Wir sind mittags angekommen, haben dann erst einmal die Wasserfälle von unten bestaunt. Ein toller Anblick und schon hier war klar, dass es die richtige Entscheidung war, den weiten Weg auf sich zu nehmen, um die Wasserfälle zu sehen! Sie sind die spektakulärsten, die wir bislang gesehen haben. Zum einen sind sie mit über 60 Metern sehr hoch, zum anderen gibt es so viele und es strömt so viel Wasser herab, dass die Wassertropfen wie eine Wolke bis über 60 Meter wieder hoch spritzen. Auch aus gewisser Entfernung bekommt man so an manchen Stellen eine sanfte Regendusche ab. Im unteren Bereich der Wasserfälle werden einige Bootstouren angeboten. Eine davon fährt mit einem Speedboat ziemlich nah an die Wasserfälle heran und ist für umgerechnet ca. 18 Euro akzeptabel. Am Vortag hatten wir im Ort noch eine Deutsche getroffen, die uns diese Tour empfohlen hat und uns glücklicherweise den Hinweis gegeben hat, dass man hier sehr nass wird. So hatten wir Badesachen dabei. Im Gegensatz zu fast allen anderen Leuten. Es gab keine Hinweisschilder und keine Vorwarnungen, so stiegen die meisten mit ihrem normalen Outfit ins Boot. Für die Rucksäcke gab es Plastiksäcke. Die Wasserfälle teilen sich in zwei um eine Insel herum, so fuhren wir am Anfang recht langsam und aus sicherer Entfernung zu beiden Seiten, um Fotos zu machen. Und dann ging ohne Vorwarnung der Spaß los! Wir fuhren ganz nah an die Wasserfälle heran, sodass man von dem Spritzwasser eingenebelt wurde und kaum noch etwas sah. Schon hier waren wir gut nass. Es ging dann aber direkt unter einen der Wasserfälle, eine herrlich frische Wasserdusche und alle waren klitschnass! Dies machten wir auf beiden Seiten. Es machte viel Spaß und da es in dieser Gegend sehr schwül und warm ist – überall herum ist dichter Regenwald – genau das Richtige! :-) Manch andere standen eher etwas unter Schock. Es waren viele ältere Herrschaften an Bord, die aussahen, als wären sie mit kompletter Montur ins Wasser gesprungen. Sie hatten auch kurz zuvor Fotos gemacht und so hatten sie ihre Kameras nicht in den Plastiksäcken. Ich möchte nicht wissen, wie viele Kameras hier schon kaputt gegangen sind. Uns kamen überall auf der unteren Strecke nasse Leute entgegen. Wir liefen erstmal mit Bikini und Badehose weiter, um zu trocknen. Warm genug war es ja. Auf dem Boot wurde ein Video gedreht, welches wir uns gekauft haben. Es ist noch eine Dokumentation auf der DVD. So haben wir ein Andenken – nicht nur an die Tour sondern auch an die Iguazú-Wasserfälle allgemein, die für uns eines der absoluten Highlights auf unserer Reise sind.

 

Nach der Bootstour brauchten wir erstmal eine Pause. Wir aßen „Empanadas“, ein typisch argentinisches Gericht. Das sind Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch (oder z.B. Spinat). Und nun stand noch das Beste bevor: die Aussicht von ganz oben! Mit einer kleinen Bimmelbahn, die ebenfalls im Eintrittspreis inklusive war, ging es in den oberen Teil. Von hier aus gibt es eine mehrere hundert Meter lange Brücke über dem Wasser bis hin zu den Wasserfällen. Man läuft über eine riesige Fläche mit flachem Wasser, zwischendurch kleine Inseln mit Bäumen und anderen Pflanzen. Schon der Weg ist sehr interessant und die große Fläche macht deutlich, warum so riesige Wassermengen herunter strömen. Auf dem Weg sahen wir große Welse und eine Schildkröte. Es gab zwar Touristen, aber längst nicht so viele, wie wir vermutet haben. Da der Park sehr groß ist, verläuft sich die Menge in die unterschiedlichen Bereiche. Nach einem längeren Fußmarsch kamen wir endlich zu den Wasserfällen. Außer „Wow“ und „Wahnsinn“ bekamen wir nicht viele Worte heraus. Einfach beeindruckend und der Adrenalinspiegel steigt, wenn man direkt über den herunter strömenden Wassermassen steht. Das Wasser spritzt so hoch, dass man selbst auf der Aussichtsplattform über den Wasserfällen nass wird. Im unteren Bereich sieht man eine riesige Wasserwolke, darin einen Regenbogen. Drum herum über den Wasserfällen sieht man die enorme Fläche an Wasser, welches sich dann am Wasserfall staut und herunter strömt. Ein faszinierendes Erlebnis!!! Der Blick von hier oben hat den Blick von unten und die Bootsfahrt noch einmal getoppt. DANKE, dass das B&B im Tigre so grässlich war, dass wir uns spontan umentschieden haben, doch hier hin zu fahren! :-) Auf dem Rückweg sahen wir dann auch noch ein Krokodil direkt neben der Brücke! Das erste, welches wir in freier Wildbahn gesehen haben. Im Park selbst haben wir außerdem eine Art Waschbären und viele Schmetterlinge und Vögel gesehen. Was ein schöner Tag.

 

Am nächsten Tag haben wir beschlossen, zu relaxen. Das Erlebte vom Vortag mussten wir erst einmal verarbeiten und wir hatten noch keine Pläne für die nächsten Tage. Wir buchten eine weitere Nacht in unserer Unterkunft und am Bus-Terminal buchten wir Tickets nach „Posadas“, der Hauptstadt der Region „Misiones“ in Argentinien, für den nächsten Tag. Außerdem buchten wir Bustickets von Posadas nach Buenos Aires für Anfang März. Eine Unterkunft in Posadas haben wir zum Glück auch bekommen. Was nicht einfach ist, da zur Zeit überall Karnevals gefeiert wird. Für Buenos Aires haben wir ebenfalls ein Hotel gebucht. Die nächsten 1,5 Wochen sind also soweit geplant!

 

 

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