Sydney über Silvester

Nach 3 Stunden Flug kamen wir in Sydney an und nahmen uns ein Taxi zum Hotel. Der Fahrer heizte und fluchte wie ein Irrer, aber immerhin kamen wir so auf nur 30$ (statt 36$ für einen Shuttle-Bus). Das Hotel war noch besser als wir erwartet hatten, ein großes Appartment sogar mit Küche und Balkon. Und das direkt im Zentrum. Frühstück war auch inklusive. Endlich mal wieder was anderes als Toast zum Frühstück!

In Sydney war es wie erwartet überfüllt mit Touristen. Die Hotels sind alle ausgebucht und das zu völlig überzogenen Preisen. Naja, wir wussten ja was uns erwartet.

An unserem ersten Tag haben wir eine kostenlose Stadtführung mitgemacht, um einen Überblick über die Stadt zu bekommen und ein paar Infos zu bekommen. Drei Stunden lang ging es zu den wichtigsten Spots in der Stadt. Mir hat die Führung gut gefallen, es gab viele interessante Infos, die man in keinem Reiseführer gefunden hätte. Andy ist kein Fan von Stadtführungen, hat aber tapfer durchgehalten. ;-)

Nach der Führung sind wir noch auf die Harbour Bridge gelaufen. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf das Opera House und den Hafen. Neben der Oper wurden vor einigen Jahren hohe Gebäude mit Wohnungen gebaut (die Wohnungen mit Blick auf die Oper sind für 30 Mio. $ verkauft worden), die die Oper nun überragen. Wahrscheinlich wirkte der Anblick der Oper vorher mehr. In den nächsten Tagen würden wir jedoch nochmal zur Oper laufen, vielleicht sieht es von dort aus ja anders aus.

Sydney ist eine sehr große Stadt, schon vom Flugzeug aus sieht man kein Ende. Hier leben ca. 4,6 Mio. Menschen. Im Stadtzentrum selbst kann man zu Fuß gehen, es sind jedoch recht weite Strecken. Von unserem Hotel aus zur Oper waren es ca. eine halbe Stunde Fußmarsch. So sind wir jeden Tag immer mindestens 2-3 Stunden gelaufen. Entsprechend erschöpft waren wir an den Abenden, deshalb ging es nach unseren Touren immer in den Wellness-Bereich des Hotels. In den kommenden Wochen werden wir diesen Luxus definitiv nicht haben.

Ausflüge haben wir in Sydney keine gemacht. Zum einen, da wir nicht viel Zeit hatten – allein wegen Silvester kann man einen Tag abziehen - und zum anderen, da es Attraktionen wie in vielen anderen großen Städten gibt wie Madame Toussauds, Sealife, Zoo, etc. Fliegen wir wirklich ans andere Ende der Welt, um so etwas zu sehen? Nein, uns war es das Geld nicht wert. Das können wir auch in Deutschland sehen. Noch dazu war es überall überfüllt. Somit probierten wir die Zeit hier möglichst stressfrei zu verbringen.

An Silvester wollten wir morgens zur Oper laufen, da wir sie ja bislang nur aus der Ferne gesehen haben. Uns erwartete eine mehrere hundert Meter lange Schlange mit Menschen, die in den Bereich der Oper hinein wollten, um am Abend von dort aus ins neue Jahr zu feiern. Somit drehten wir wieder um und waren uns sicher, dass wir nicht viel vom Feuerwerk mitbekommen würden. Über 1,6 Mio. Menschen wollen das Feuerwerk sehen und sicherten sich schon früh (manche kampierten schon seit dem Vorabend) die besten Plätze. Wir wurden schon bei der Stadtrundführung vorgewarnt und bekamen einen Zettel mit den verschiedenen Bereichen, die jedoch alle schon ab Mittag/ Nachmittag geschlossen werden würden, da sie voll sind. Wir hatten keine Lust, den ganzen Tag in der Sonne zu sitzen nur um das Feuerwerk zu sehen. Deshalb fragten wir an einer Skybar an, die sogar noch Plätze frei hatte. Einen Tisch im Restaurant mit 6 Gänge-Menü für 450$. Pro Person natürlich! Einen Tisch im Loungebereich hätte immer noch 390$ gekostet. Nein, danke. Das war also auch keine Alternative. Gegen 17 Uhr entschlossen wir uns dann, einfach mal los zu laufen. Wir waren am Morgen am Hafen und uns hatte der Platz zwischen Hafen und Harbour Bridge gut gefallen, somit steuerten wir diesen als erstes an. Als wir ankamen war das Tor bereits verschlossen. Wir probierten es von einer anderen Seite und kamen tatsächlich noch auf den Platz drauf! Welch ein Glück! Es war voll, aber es gab kein Gedränge. Jeder hatte seine Picknick-decke sowie Proviant von zu Hause mitgebracht und sich ausgebreitet. Da jedoch alles voll mit Decken war, war es schwierig einen freien Platz zu finden. Mitten auf dem Platz sprach uns eine Deutsche an, dass wir uns zu ihr setzen könnten und das machten wir dann auch. Sie wartete schon seit 15 Uhr und hatte einen tollen Platz mit Blick auf die Oper und die Harbour Bridge. :-) Hier blieben wir also. Alkohol und Glasflaschen waren übrigens verboten, so gab es nirgendwo auf dem Platz betrunkene Menschen. Es gab keine Musik und keine Unterhaltung, es war also eher wie ein großes Warten. Um 19 Uhr gab es für einige Minuten eine Flugshow, sehr spektakulär. Dann hieß es wieder warten. Um 21 Uhr gab es ein Feuerwerk hinter der Oper. Dies war das Familienfeuerwerk und es dauerte ganze 7 Minuten. Alle zückten ihre Kameras um mit Handy, Kamera oder Tablet Videos vom Spektakel zu machen. Das Feuerwerk war wirklich schön, insbesondere da es direkt hinter der Oper stattfand. Im Hintergrund lief sogar ein wenig Musik. Dann war wieder nichts. Die Leute setzten sich wieder, teilweise schliefen sie sogar. Alle warteten auf das große Feuerwerk. Und warteten. Es gab bis 24 Uhr keine Musik, Animation oder sonst irgendwelche Infos. Kurz vor 12 wurde es jedoch hektischer, die Meute stellte sich hin, es ging jeden Moment los. Zehn Sekunden vor Mitternacht wurde an der Brücke ohne Vorankündigung ein Countdown angezeigt und dann ging das Feuerwerk los! Auf der Brücke, auf dem Fluss, und – Premiere dieses Jahr zu Silvester – direkt vom Opern-Dach aus. Jeder, aber wirklich jeder filmte das Feuerwerk. Niemand wünschte sich ein frohes neues Jahr. Es gab keine Musik. Und 10 Minuten später war alles vorbei. Die Menschen packten ihre Sachen und gingen nach Hause. War es das jetzt? Ja. Muss man nach Sydney fliegen um das gesehen zu haben? Jein. Wir hatten wirklich Glück mit unseren Plätzen, das Feuerwerk war das schönste dass ich je gesehen habe! Jedoch war es etwas enttäuschend, dass so viel Trubel um Silvester gemacht wird, man stundenlanges Warten in Kauf nimmt und es bis auf das Feuerwerk nichts zu sehen und keine Party-Stimmung gab. Vielleicht war es in anderen Bereichen anders. Und natürlich gibt es auch Parties. Aber die meisten gingen anschließend einfach nach Hause. Auch für uns ging es um viertel nach 12 Richtung Hotel und so liefen wir mit ca. 1,6 Millionen Menschen zusammen die Straße entlang.

Immerhin muss es nun Millionen von Videos vom Feuerwerk geben, das Netz muss inzwischen voll damit sein. Wer also gucken möchte, muss einfach mal auf Youtube suchen...

Abreise-Tag

Für den 02. Januar hatten wir unseren Flug nach Christchurch in Neuseeland gebucht. Eigentlich! Denn am Morgen kam der Schock: unsere Reservierung wurde gecancelt! Unsere Kreditkarte konnte nicht belastet werden, da das Geld, das wir dorthin überwiesen hatten, noch nicht drauf war. Das ist doch wirklich dämlich. Wegen der Feiertage dauern Überweisungen ewig und noch dazu muss man es bei der DKB zuerst auf das Online-Konto und dann erst auf die Kreditkarte überweisen. So kam bei uns also alles zusammen und wir hatten ein Problem. Die Flüge konnten wir nur über Kreditkarte buchen und nicht per Überweisung. Und bei der Firma war niemand zu erreichen da sie ihren Sitz in Europa haben und es dort schon spät abends ist. Ah!!!

Wir fanden noch einen anderen Flug nach Christchurch, der jedoch doppelt so lange dauerte wegen Umstieg und zudem noch doppelt so teuer war... Wir hatten glücklicherweise noch eine andere Kreditkarte, mit der wir buchen konnten und beinahe eine Punktlandung hingelegt haben. Wäre der Flug ein paar Euro teurer gewesen, hätten wir wohl noch in Sydney bleiben müssen bis endlich das Geld auf unserer Kreditkarte angekommen ist. Nun haben wir die Flüge gebucht und hoffen dass heute alles klappt.

In Neuseeland ist zur Zeit Hochsaison, sodass wir überlegen, uns dort ein Auto zu kaufen. Camper und Mietwagen sind völlig überteuert, für den Preis eines Mietwagens kann man sich genau so gut ein Auto kaufen. Wir schauen mal, was uns dort erwartet