Luang Prabang - danke, dass es dich gibt!

Nachdem unsere Stimmung in den letzten Tagen wegen der vielen Enttäuschungen durch die Einheimischen in den Keller gesunken war, ging sie in Luang Prabang, Laos, wieder rapide bergauf!

 

Luang Prabang ist die zweitgrößte Stadt in Laos und zählt dennoch lediglich ca. 40.000 Einwohner. Sie gilt als eine der schönsten Städte Südostasiens und ist Weltkulturerbe. Berechtigt. Aufgrund der französischen Kolonie ist der französische Einfluss allgegenwärtig. Die Stadt wird von restaurierten Häusern im Kolonialstil geschmückt. Es gibt viele Restaurants und Cafés mit französischen Leckereien wie Baguettes und Croissants. Die Stadt ist überschaubar und lässt sich somit gut zu Fuß erkunden. Sie liegt direkt am Mekong, wodurch man vom „Phousi“ (einem Berg mit einem Tempel) und vom Ufer einen schönen Blick hat.

 

Als wir in der Stadt ankamen fühlten wir uns auf Anhieb wohl. Die Stadt war sehr entspannt und man begegnete überwiegend Einheimischen. Da wir keine Unterkunft reserviert hatten, schauten wir uns vor Ort welche an und gleich das zweite war ein Volltreffer. Im „Sitha Norasingh Inn“ bekamen wir für ca. 10 Euro die Nacht ein großes, renoviertes Zimmer mit schweren Holzmöbeln und eigenem Bad. Es gab außerdem einen Kühlschrank, eine Klimaanlage und einen Fernseher, den wir wie immer nicht gebraucht haben. Der Besitzer des Gästehauses war sehr, sehr nett, brachte uns einmal zwei typisch laotische Desserts und erzählte uns etwas über die Stadt und das bevorstehende Fest.

 

Am Sonntag Abend fand nämlich das alljährliche Fest statt, auf dem selbstgebastelte, bunte Boote mit Lichtern auf den Fluss gelassen wurden. Wir freuten uns sehr, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und buchten so gleich 4 Nächte, um am Sonntag dabei zu sein.

 

An unserem ersten Abend in Laos gingen wir erst einmal zum Geldautomaten, um uns unsere erste Million abzuholen! :-) Hier in Laos ist jeder Millionär. 1.000.000 KIP entsprechen umgerechnet nur ca. 90 Euro! So werden wir wohl noch öfter unsere Millionen abheben.

 

Die ersten zwei Tage haben wir relativ entspannt verbracht. Wir leihten uns Fahrräder aus und fuhren gemütlich durch die Straßen. Hin und wieder legten wir einen Zwischenstopp an einem Café oder netten Laden ein. Jeden Abend gibt es in der Stadt einen „Night Market“. Ein Markt, auf dem man Souvenirs kaufen konnte und sehr gut und günstig essen konnte. Gegrilltes Hähnchenfilet am Spieß, Büffet und frische Fruchtshakes für umgerechnet je ca. 1 Euro waren unsere Favoriten.

 

Jeden Morgen um 05.30 Uhr liefen die Mönche die Straßen entlang, um sich von den Einheimischen ihre Essensration für den Tag abzuholen. Am Samstag war ein buddhistischer Feiertag, sodass besonders viele Menschen auf die Straßen kamen. So klingelte bei uns um 05.15 Uhr morgens der Wecker. Wir waren jedoch sowieso schon wach, weil die Nachbarn schon seit 04.30 Uhr für die Mönche am Kochen waren. An den Straßenrändern saßen die Einheimischen, jeder von ihnen hatte ein Gefäß, dass ungefähr so aussah wie eine Urne, in dem sich Essen befand. Die Mönche gingen an den Menschen vorbei, hielten ihnen ein ähnlich aussehendes Gefäß entgegen und bekamen von jedem eine Hand voll Essen. Das meiste wird wohl Reis gewesen sein. Sehr interessant mit anzusehen, jedoch war es uns etwas unangenehm als Touristen daneben zu stehen.

 

Nach dem Ereignis blieben wir wach, denn es stand an dem Tag ein Ausflug zu einer Reisfarm an, auf den wir schon sehr gespannt waren! Pünktlich um 07.30 Uhr wurden wir abgeholt und es ging zu einer kleinen, schnuckeligen Farm. Ein paar ältere Männer bastelten aus Bambus kleine Figuren und sogar Körbe. Wir wurden vom Besitzer der Farm empfangen und warteten noch auf ein paar andere Gäste, die ebenfalls lernen wollten, wie man Reis anbaut. In der Zwischenzeit erzählte uns der Besitzer mehr über die Geschichte der Farm und wir konnten viele Fragen stellen. Die Reisfarm wird von insgesamt 7 Familien betrieben, außerdem gibt es 14 weitere Helfer. Jede Familie lebt von einem Hektar Land. Mit übrig gebliebenen Produkten werden die lokalen Menschen unterstützt.

 

Als die Gruppe vollzählig war, ging es los! Wir lernten in insgesamt 14 Schritten, wie man „Sticky Rice“ anbaut und durften alles selbst ausprobieren. Da Andy wegen seiner Füße leider noch eingeschränkt war, ging es nur für mich auf die Felder. Besonders gut gefiel mir das Umpflügen des Feldes mit dem Ochsen, aber auch das Reis anpflanzen und die Reisernte waren sehr interessant! Der Besitzer erzählte uns, dass es in Laos über 500 verschiedene Sorten „Sticky Rice“ gibt - unfassbar. Nach der Ernte konnte auch Andy sich wieder beteiligen, beispielsweise im Reis ausschlagen (wo einmal auch ein Skorpion aus einem Reisbündel fiel). Am Ende unserer Reistour durften wir noch selbst hergestellte Reisprodukte wie Reiswein, Reiswaffeln in verschiedenen Variationen und natürlich den Sticky Rice probieren. Alles sehr lecker. Die Tour war sehr authentisch und war eines unserer Highlights bislang!

 

 Am Nachmittag ging es noch zum Wasserfall „Krung Si“. Er soll einer der schönsten der Welt sein. Ob das wirklich so ist, wissen wir nicht – aber er ist definitiv der schönste, den wir bisher gesehen haben! Der Wasserfall fällt anfangs stark ab und läuft dann über viele, kleine Ebenen hinab. Man kann auch baden, allerdings ist das Wasser sehr kalt und so war ich nur knietief im Wasser. Nach einem Spaziergang am Wasserfall entlang und am Bärengehege vorbei (alles Bären, die aus Gefangenschaft gerettet wurden und zuvor in kleinen Käfigen gelebt haben oder gefesselt wurden) ging es zurück in die Stadt und abends auf den Markt.

 

Sonntag war unser letzter Tag in der Stadt. Wir besichtigten den Tempel auf dem Berg, der über 340 Stufen (ich habe auf dem Rückweg nachgezählt) erreichbar war. Auf dem Hinweg habe ich drei Mal gestreikt, da die Treppenstufen kein Ende nahmen... :-/ Der Weg hat sich jedoch gelohnt, wir hatten einen tollen Blick über die Stadt und den Mekong.

 

Abends begann endlich das Fest! Es gab eine Parade durch die Stadt, viele Einheimische liefen mit ihren selbst gebastelten Booten die Straße entlang. Wir liefen mit und kamen uns vor wie in einer Götterverschwörung. Ziel der Parade war ein Tempel am Fluss, an dem sich alle versammelten und die Boote nebeneinander aufgestellt wurden. Wir nutzen die Gelegenheit, um unsere Lampe anzuzünden und sie gemeinsam in die Luft zu lassen. Der Himmel war voll mit den Lampen, alles leuchtete! Wir gingen weiter zum Fluss, an dem jeder eine Art Blumengesteck mit Kerze auf das Wasser setzte. Dies soll Glück bringen. Wir hatten uns zuvor auch ein Gesteck gekauft und es zwischen den ganzen Einheimischen zu Wasser gelassen. Der Fluss funkelte voller Kerzen und wir liefen noch ein wenig den Fluss hinauf um das Spektakel zu beobachten.

 

Fazit: Luang Prabang hat uns wahnsinnig gut gefallen, wir hatten unvergessliche Erlebnisse und das Reisefieber hat uns wieder voll und ganz gepackt!

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Kommentare: 1
  • #1

    Britta (Mittwoch, 06 November 2013 12:17)

    Wie schön!!!! Robin hat mir Eure Seite empfohlen, da wir in zwei Wochen auch in Laos sind:) Viele Grüße aus Rheine, Britta. Ich wünsche Euch weiterhin schöne Erlebnisse

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