Relaxen und Landschaft genießen in Pai

Nach drei anstrengenden Stunden Fahrt in einem Kleinbus durch die Berge sind wir endlich in Pai angekommen. Durch die vielen Kurven (über 700) war die Fahrt sehr anstrengend und dreht einem den Magen um. Wir haben vorher Reisetabletten genommen und die Fahrt somit gut überstanden.

Wir hatten hohe Erwartungen an Pai, denn wir haben viel Positives gehört und auch im Reiseführer wurde Pai als kleines, gemütliches Dorf im Norden Thailands beschrieben. Das Dorf war nicht sonderlich groß, das ist richtig - jedoch könnte man es eher als Touristendorf bezeichnen. Es gab mehr Touristen als Einheimische und jedes Haus bot entweder ein Hostel, Restaurant oder sonstigen Laden. So waren wir bei unserer Ankunft sehr ernüchtert. Nach den Inseln hatten wir uns so darauf gefreut, endlich etwas mehr von der Kultur und den Leuten des Landes zu erfahren und dann landeten wir wieder einmal in einer Traveller-Hochburg.

Auch wenn wir mit anderen Erwartungen hergereist sind, hat uns Pai gut gefallen. Wir hatten eine wunderschöne Unterkunft mit großem Schwimmteich und einen Bungalow mit annähernd westlichem Standard. Da aktuell Nebensaison in Thailand ist, gab er relativ wenig Touristen sodass man eigentlich überall seine Ruhe hatte. Rund herum um das Dorf war die Landschaft sehr schön und die Umgebung hatte einiges zu bieten. So haben wir uns für drei Tage lang einen Roller gemietet um die Gegend zu erkunden.

An unserem ersten Ausflugstag wollten wir uns morgens ein paar Elefantencamps ansehen, da wir in den kommenden Tagen auf einem Elefanten reiten wollten. Wir hielten am Noi´s Elefanten Camp an und es gefiel uns dort auf Anhieb gut. Es gab nur zwei Elefanten und man konnte wählen zwischen einem Ritt durch den Jungle oder an den Fluss. Es war noch sehr früh, ca. 9 Uhr morgens, und wir waren weit und breit die Einzigen Touristen. Deshalb haben wir uns entschieden, den Elefantenritt direkt zu machen und die Ruhe und Idylle zu genießen. Unsere Elefantendame hieß "Noi" und war 25 Jahre alt. Noi bekam eine Decke auf den Rücken, die mit einemm Seil um ihren Bauch befestigt war und wir konnten aufsteigen. Garnicht so leicht... Die Leiter hoch auf eine Holzplattform und von dort aus in ca. 3 Metern Höhe auf den Elefanten klettern. Zum Glück alles gut gegangen und so saßen wir zum ersten Mal in unserem Leben auf einem Elefanten! Es war sehr beeindruckend, man fühlt sich wie auf einem Dinosaurier! Und genauso bewegen sie sich auch. Im Schneckentempo mit sehr großen Schritten wurden wir oben von links nach rechts geschaukelt. Es ging ein Stück die Straße entlang, dann durch eine kleine Anlage runter zum Fluss. Da Andy ja noch Probleme mit seinen Füßen hatte, hat er sich vorher Plastiktüten um seine Füße gewickelt - sah sehr witzig aus und hat auch die Camparbeiter amüsiert. :-) Die Füße waren also geschützt vor Dreck, damit ins Wasser wäre jedoch nicht gut gewesen so ist Andy bevor es in den Fluss ging abgestiegen. Auch dies war eine etwas heikle Angelegenheit, da wir beide über den Kopf des Elefanten auf eine Anhöhe klettern mussten. Für mich ging es dann auf dem selben Weg wieder zurück auf Noi, allerdings falsch herum. Der Führer des Elefanten hat mir jedoch geholfen. Und dann ging es endlich in den Fluss! Ich wusste noch nicht was mich erwartet, wollte jedoch nicht so nass werden da ich keinen Bikini dabei hatte. Noi legte sich im Wasser auf Kommando hin und und wälzte sich nach links unnd rechts, sodass ich doch 3 Mal im Wasser gelandet bin. :-) Es hat so viel Spaß gemacht! Nass und happy ging es wieder Richtung Camp. Noi hat sich noch einmal auf Kommando hingelegt, sodass Andy wieder aufsteigen konnte und ich durfte sogar hinter seinem Kopf sitzen. Sehr wackelig und die Riesenohren schlackerten an meinen Beinen. Der Führer ist gelaufen. Leider, leider haben wir von unserem Ausflug keine Fotos. Wir sind jedoch am nächsten Tag noch einmal hin gefahren, um Noi mit Banann zu füttern und haben hierbei noch ein paar Fotos mit "unserer" Elefantendame gemacht.

Mit unserem Roller haben wir noch einige weitere Ausflüge gemacht. So waren wir an einem Wasserfall im Hinterland, an einem Aussichtspunkt im chinesischen Viertel, an den beeindruckenden Pai Canyons, im "Strawberry Land" welches wir ebenfalls zufällig am Straßenrand fanden und aus Neugier angeschaut haben. Auf unseren Fahrten durch die Landschaft sahen wir ab und zu Reisbauern bei der Ernte und grasende Ochsen.

Ein weiteres Highlight war der thailandische Kochkurs, den wir gemacht haben. In einer Seitenstraße in Pai haben wir eien kleine Kochschule namens "Red Orchids" gefunden mit seiner sehr freundlichen Besitzerin. Wir fühlten uns dort auf Anhieb wohl und entschieden uns für je 5 verschiedene Gerichte, die wir an zwei Tagen hintereinander gekocht haben. Den Kurs machten wir zusammen mit einem deutschen Pärchen, die ebenfalls auf Weltreise sind. Am ersten Tag unseres Kurses ging es erst einmal gemeinsam auf den lokalen Markt, wo wir viel über die Obst- und vor allem Gemüsesorten gelernt und frische Zutaten eingekauft haben. Dann ging es zurück und es wurde ernst. :-) Wir kochen ja nur sehr selten und wenn dann greifen wir eher zu Tiefkühl, sodass frisches Kochen Neuland für uns war. Für unser erstes Gericht mussten wir erst einmal mörsern und dann das Gemüse und Fleisch schnibbeln. Anschließend ging es an den Herd, wo gebraten und gekocht wurde. Insbesondere am Herd ging es verblüffend schnell, so waren alle Gerichte innerhalb von 5-10 Minuten fertig. Es gab Pad Thai, Nudelsuppe, Sticky Rice with Mango und noch einige andere Gerichte mit thailändischem Namen. Dadurch dass wir alle vier jeweils drei unterschiedliche Gerichte gekocht haben, konnten wir viel probieren und waren anschließend pappsatt. Am nächsten Tag gab es dann nochmal je 2 Gerichte für jeden. Leider war die Frau an diesem Tag längst nicht mehr so freundlich wie am Vortag, eher wie umgewandelt, was uns sehr enttäuscht hat und wodurch es nicht mehr so viel Spaß machte wie vorher. Die meisten Gerichte waren jedoch wieder lecker und mit dem anderen Pärchen haben wir uns bestens verstanden, sodass wir wieder deutlich länger zusammensaßen als was für den Kurs eigentlich vorgsehen war. Uns hat es insgesamt gut gefallen und würden solch einen Kochkurs nur weiterempfehlen! Und vielleicht werden wir ja nun in Zukunft auch mal öfter selbst den Kochlöffel schwingen. ;-)

Fazit: Auch wenn wir etwas anderes erwartet haben, hat uns Pai und Umgebung sehr gut gefallen! Es wird viel geboten und trotz der Idylle wird einem nicht langweilig. Somit sind wir länger geblieben als geplant!

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