Nach Laos über den Mekong

Nach 4 Wochen Aufenthalt wurde es Zeit, in das nächste Land aufzubrechen. Unser Visum für Thailand war nur noch einen Tag gültig.

Von Pai (Thailand) nach Luang Prabang (Laos) kam man entweder mit dem Bus, mit Bus+Slowboat oder mit Bus+Speedboat. Obwohl die Reise mit dem Slowboat einen Tag länger dauert, entschieden wir uns für diese Variante. So ging es abends gegen 18.30 Uhr mit dem Minibus los Richtung laotische Grenze. Wie auch auf dem Hinweg ging es durch die Berge. Diesmal jedoch ohne Reisetablette, was ein Fehler war... uns beiden wurde übel. Der Kochkurs, den wir noch am Nachmittag gemacht hatten, war zwar lecker - aber die frittierten Bananen hingen mir während der Fahrt bis zum Hals. Wir nahmen während der Fahrt noch eine Reisetablette und nach einer Stunde Fahrt trat die Wirkung endlich ein.

Um 2 Uhr nachts kamen wir an einer Unterkunft an, die inklusive war. Naja. Die schlimmste Unterkunft die wir bislang hatten. Im Bad war die Decke voller Spinnenweben und Spinnen. Toilettenpapier und Seite gab es nicht. Auf den Bettlaken gab es Blutflecken, Haare und komisches Glitzerzeugs. Die Laken wurden definitiv schon benutzt... Alles alt, Löcher, man wollte nicht wissen was sonst noch so in dem Zimmer hauste. Egal, wir mussten eh um 7 Uhr weiter und wollten nur noch schlafen.

Am nächsten Morgen ging es weiter zu einem kleinen Imbiss, an dem wir mit Frühstück versorgt wurden. Anschließend weiter zum Flussübergang, mit einem kleinen Boot rüber auf die andere Seite und wir betraten endlich laotischen Boden.

Doch am Ziel waren wir noch längst nicht. Erst einmal mussten wir uns - mit ca. 50 anderen Reisenden zusammen - ein Visum ausstellen lassen. Da die Uhren hier anders ticken und Organisation hier ein Fremdwort zu sein scheint, dauerte die Prozedur ca. 2 Stunden.

Weiter ging es mit einem Tuktuk zum "Hafen" und auf das Slowboat. Die Boote sind gleichzeitig das Zuhause der Besitzer, sie wohnen auf dem Schiff. So gibt es auf der einen Seite des Bootes eine Bretterbude und im mittleren und vorderen Teil Sitzplätze, ca. 50 Leute haben hier Platz. Der Großteil der Reisenden sind Traveller, ein paar Einheimische sind auch dabei. Gegen 1 Uhr ging es endlich los. Etwas entnervt von der Unterkunft und dem ständigen Warten (wir sind einfach noch zu deutsch), genossen wir dann endlich die schöne Fahrt und den tollen Ausblick. Schöne, unberührte Landschaft. Ab und zu eine kleine Holzhütte oder ein winziges Dort. An den Ufern waren hin und wieder Netze gespannt für den Fischfang. Drei Mal während der Fahrt hielten wir am Ufer, um Einheimische raus zu lassen. Meist mit einigen Säcken im Schlepptau, wahrscheinlich Reis.

Gegen 18 Uhr kamen wir dann in Pag Beng an, des Dorf in dem wir die Nacht verbracht haben. Wir haben zuvor ein Zimmer reserviert und bezahlt. Sollte wesentlich besser sein als das Loch in dem wir die Nacht zuvor übernachtet haben. Renoviert, Wifi, mit Transfer... Als wir in Pag Beng ankamen, wurden wir zwar abgeholt, jedoch zu Fuß. So mussten wir unsere Gepäck selbst den Berg hochschleppen. Die Unterkunft machte von außen einen guten Eindruck. Wir hatten jedoch das Pech, dass wir ein altes Zimmer Nahe der Straße bekamen. Wifi hatten wir auch nicht. Die anderen hatten alle renovierte Zimmer. Toll. Unsere Laune sank an diesem Abend sehr tief. Wo waren die freundlichen Menschen? Thailand= Land des lächelns - WO? Alle wollen einen abzocken, man kann niemandem trauen und guckt den Leuten nur vor den Kopf. Wir hatten zwar eine schöne Zeit in Thailand, wurden jedoch immer wieder enttäuscht von den Einheimischen und trafen  überall auf viele andere Traveller. Und da alles für Touris ausgebaut ist, gibt es inzwischen viele Maschen, diesen das Geld aus den Taschen zu ziehen. So gefrustet von den negativen Erfahrungen mit den Menschen in den vergangenen Wochen, planten wir an diesem Abend schon unsere Weiterreise Richtung Neuseeland/ Australien. Nach Laos wollten wir möglichst schnell Südostasien verlassen.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück weiter mit der Fähre. Abfahrt: 10 Uhr morgens, geplante Ankuft: 17 Uhr in Luang Prabang. Hand auf´s Herz: der Mekong ist wirklich sehr schön und man kann die Landschaft während der Fahrt genießen. Zwei Tage auf dem Boot waren dennoch sehr lang. Vielleicht hätte es auch der Bus getan, so wäre man einen Tag früher angekommen, hätte weniger gezahlt und hätte mit einem Tagbus sicher auch die Landschaft genießen können. Speedboat wäre keine Alternative gewesen. Man sitzt dort einen Tag lang in der prallen Sonne und es muss sehr anstrengend sein, die Leute tragen zum Teil Motorradhelme.

Gegen 18 Uhr kamen wir dann in Luang Prabang an. Alle etwas verwirrt. Es gab nichts außer ein paar andere Boote und eine lange, notdürftig zusammengezimmerte Treppe. Also hieß es wieder schleppen. Oben angekommen wurden wir schon von den Tuktuk-Fahrern erwartet. Diese haben einen dann für Geld ins Zentrum gefahren, ca. 10 km. Wir haben erfahren, dass die Bootsanlegestelle bis vor Kurzem noch direkt im Zentrum war und nun nach Außerhalb verlegt wurde, vermutlich um eine weitere Einnahmequelle durch die Tuktuks zu haben... Im Zentrum angekommen waren wir positiv überrascht. Die Stadt macht einen ruhigen, sehr gepflegten Eindruch, die Menschen sind freundlich. Rechtsverkeht. Nach ca. 10 Minuten Fußmarsch fangen wir ein wunderschönes Hostel! Tolles, hochwertig ausgestattetes, renoviertes Zimmer mit Klimaanlage, Kühlschrank, Fernseher, heißer Dusche - Luxus pur für unsere Reiseverhältnisse. Und das für umgerechnet ca. 10 Euro.

Abends waren wir noch auf dem abendlichen Markt. Super leckeres Essen, es gibt auch Baguette und viele andere Leckereien. Die Menschen freundlich, verhältnismäßig wenige Touristen. Endlich eine Stadt, die mehr Einheimische als Touris hat!

Vielleicht war Thailand ja eine Ausnahme, sie sind schon seit Jahrzehnten für den Tourismus gewappnet. Vielleicht gefällt und Laos ja so gut, dass wir doch länger in Südostasien bleiben? Wir werden erst einmal 4 Nächte hier bleiben und sind froh, frei und spontan entscheiden zu können, wo es hingeht. Wir sind nun voller Vorfreude auf Laos - auf geht´s!

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