Ab in den Norden - Chiang Mai

 

Der erste Teil unserer Thailand-Reise führte uns in den Süden des Landes. Nach einem 3-tägigen Zwischenstop in Bangkok (wo wir seit gefühlt viel zu langer Zeit endlich mal wieder ein Hotel mit westlichem Standard hatten) ging es weiter nach Chiang Mai im Norden des Landes.

 

Da momentan Regenzeit ist und es einige Überflutungen gibt, entschieden wir uns für die zwar teurere aber dafür auch sicherere Reisevariante: dem Flugzeug. Dies war unser erster Flug mit AirAsia, einer Billigfluglinie in Asien. Wir waren positiv überrascht, noch nie hatten wir unser Gepäck so schnell und das ganze Drumherum so stressfrei wie diesmal. Das Einzige waren die starken Turbulenzen aufgrund des Unwetters, die ganz besonders für mich (Linda) der Horror waren, da ich Flugangst habe...

 

In Chiang Mai wurden wir so freundlich und herzlich Empfangen, dass wir uns auf Anhieb wohlfühlten. Wir haben zuvor telefonisch eine Unterkunft in einer kleinen Appartementanlage (Nice Appartments) im alten Stadtkern reserviert. Hier hatten wir ein sauberes Zimmer mit Klimaanlage, Kühlschrank und eigenem Bad für umgerechnet 8 Euro pro Nacht.

 

Chiang Mai ist die größte Stadt im Norden Thailands mit ca. 148.000 Einwohnern und damit deutlich kleiner und entspannter als Bangkok. Die meisten Strecken kann man zu Fuß zurücklegen und im alten Stadtkern findet man alles – Geschäfte, Restaurants, Cafés - genauso wie Tempel.

 

Da wir jedes Mal, wenn wir die Stadt zu Fuß erkundet haben, nicht vor hatten Tempel zu besichtigen, war ich nicht entsprechend gekleidet (Schultern und Knie sollen bedeckt sein, wenn man einen Tempel betritt). An größeren Tempeln gibt es jedoch teilweise Tücher zum ausleihen, sodass auch ich – entsprechend ein- bzw. umwickelt – die Tempel betreten durfte. :-)

 

Als wir an einem der Tempel vorbei liefen, trafen wir zufällig auf einen Künstler, der Bilder malte. Die Bilder waren wunderschön! Beim näheren Betrachten viel auf, dass der Mann in einem Rollstuhl saß und seine Hände zitterten. Er war vermutlich an Parkinson erkrankt. Es war faszinierend zuzuschauen, wie er dennoch mit hoher Präzision zeichnete. Seine Bilder haben uns so gut gefallen, dass wir uns zwei seiner Werke gekauft haben und sie hoffentlich in unserem nächsten Zuhause einen schönen Platz bekommen.

 

Abends gibt es in Chiang Mai einen Night Bazar (+ viele Stände am Straßenrand rund um den Markt), auf dem man alles mögliche kaufen kann. Souveniers, Kleidung, Essen, etc. Wir haben hier noch ein paar schöne Kleinigkeiten gefunden und uns anschließend noch eine Massage gegönnt.

 

Wir waren auch am zweiten Abend wieder auf dem Weg zum Night Bazar, als uns am Straßenrand ein kleiner, uriger Laden auffiel: John Gallery. Es gab hauptsächlich selbst gemalte, bunte Bilder mit Sprüchen drauf. Wir kamen mit dem Besitzer ins Gespräch und er erzählte uns, dass er den Laden schon seit 32 Jahren besitzt. Er scheint auch in Deutschland relativ bekannt zu sein und es gibt einige Zeitungsartikel von ihm. Wer mal in Chiang Mai ist, sollte hier auf jeden Fall mal vorbei schauen. Man fühlt sich in die Hippie-Zeit zurückversetzt und alles hat sehr viel Charme.

 

In Chiang Mai selbst hat man in kurzer Zeit alles gesehen. Tempel besichtigen, über die Märkte schlendern und nochmal eine Weile ins Café setzen. Jedoch ist die Umgebung sehr schön und es gibt viele Angebote für Freizeitaktivitäten. Trekking, Rafting, Elefanten reiten, Klettern sind nur ein paar von den vielen Möglichkeiten. Leider sind wir seit dem Tauchkurs etwas handicapped, da Andy sich Blasen an den Zehen geholt hat, die sich entzündet haben. Die Flossen waren 2 Nummern zu klein und gab es nicht größer... Somit fielen bei uns Aktivitäten mit Laufen und Wasser schonmal aus.

 

Wir entschieden uns deshalb für eine Tempelbesichtigung auf einem Berg, von wo man einen tollen Blick über die Stadt haben soll: Sothep Tempel. Auch bei Tripadvisor empfohlen. Naja... nachdem wir inzwischen um die 20 Tempel besichtigt haben und an mehr als 100 Tempeln vorbei gefahren sind, haben wir inzwischen eine leichte Tempel-Phobie entwickelt. So war auch dieser Tempel ähnlich wie viele andere, nur dass der Ausblick schöner war. Da es neblig war hielt sich dieser jedoch in Grenzen. Und hinzu kommt die über 30 minütige Anreise mit etlichen Kurven den Berg hinauf, sodass uns erst einmal übel war als wir oben an kamen. Und dann mussten wir auch noch 200 Treppenstufen steigen, um zum Tempel zu gelangen. Auf den Treppen saßen ein paar kleine Mädchen mit Tracht. Wir dachten uns: wie süß! Und haben ein Foto mit ihnen gemacht. Anschließend rannten sie hinter uns her und riefen „Money, money!“. Tja, da sind wir genau in die Touristenfalle getappt... Zu guter Letzt haben wir auch noch Eintritt gezahlt, kontrolliert wurde aber niemand. Den Ausflug hätten wir uns im Nachhinein lieber gespart.

 

Unser Fazit: Chiang Mai ist eine schöne Kleinstadt und dennoch größer und hektischer als wir dachten. Die Ausflüge in die Natur wären ein schöner Ausgleich gewesen, an denen wir jedoch leider nicht teilnehmen konnten.

 

Hoffen wir, dass Andy bald wieder fit ist! Wir freuen uns auf Pai, ein kleines Dorf nordwestlich von Chiang Mai. :-)

 

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